Um was trauerst Du?
Wir nähern uns einander an, die Traurigkeit und ich. Haben ein einige Gemeinsamkeiten entdeckt: zurückhaltende Lieblingsfarben und weiche Stoffe, den Hang abzuschweifen und die Zärtlichkeit im Loslassen. Beide sind wir sind leicht zu verunsichern und schwer zu überzeugen.
Ich habe gelesen, dass man auch um verpasste Chancen, geplatzte Träume, unerfüllte Wünsche und aufgegebene Hoffnungen trauern kann und darf.
Um verlorene Fähigkeiten, verschwundene Gefühle und vergangenes Sein.
Ojeh, wenn wir auch noch damit anfangen, die Traurigkeit und ich, dann haben wir noch Einiges vor. Manches hab ich bereitwillig aufgegeben, anderes hat mich unvermittelt überrollt, einiges erst nach Jahren eingeholt. Es heißt, dass die Zeit alle Wunden heilt – doch die Leerstellen und verlassenen Orte füllt sie nicht. Das Vermissen bleibt – auch wenn es sich anders anfühlt.
Foto: Nick Fewings